Platanenallee am Rhein

Die Stadt, der Fluß
die Wiesen, Schrebergärten
und dann der Damm
mit den Platanen in Reih und Glied –
Bäume, fremdem Willen untertan.

Menschenköpfe zu beschirmen
wachsen Äste seitwärts nur vom Stamm
was naturgemäß zum Himmel strebt
wird abgesägt.

Ständige Verstümmelung
leben müssen gegen die Natur macht krank
Nässe sickert durch in Rissen
höhlt von innen her den Stamm.

Ihre Rinden werfen diese Krüppelbäume ab
lassen versagten Himmel
nicht erlebte Welt erblühn
stehn dann nackt im Regen, flehn –
Arme ausgebreitet, Finger anklagend gespreizt
den Himmel an –
Leiden macht sie schön.